6. Etappe der Elbe-Moldautour

In Melnik starteten wir zu unserer sechsten und letzten Etappe am 23.Juli 2005 gegen 8:50 Uhr. Bevor wir uns der Moldau zuwendeten, konnten wir noch von der Kanalschleuse einen letzten Blick auf Melnik werfen.

Im weiteren Verlauf war der Radweg anfangs bis Luzec teilweise sehr schlammig. Erst einige Kilometer vor Luzec Nad Vltavou konnten wir wieder normal fahren und setzten mit der Fähre über die stark strömende Moldau.

Auf den gut ausgeschilderten und ausgebauten (bis auf wenige Ausnahmen) Radweg ging es in Veltrusy am Schloss Veltrusy vorbei. Hier laufen in freier Wildbahn Pfauen herum.

Der Radweg führt überwiegend direkt an der Moldau entlang. Leider ist die Qualität nicht immer so gut, sondern stellenweise steinig, schlammig oder sehr holprig. Aus diesem Grunde haben wir den offiziellen Moldauradweg kurz vor Prag verlassen, um über die Hügel durch den Vorort Prag-Bohnice, mit einen tollen Blick auf den Prager Stadtrand, nach Prag zu fahren.

über Prag-Bohnice und Prag-Troja, wo das Schloss Troja zu sehen ist, gelangten wir direkt nach Prag.
In Prag gibt es viele und schöne Sehenswürdigkeiten, für die ein mehrtätiger Aufenthalt nötig ist. Vom Hügel Letenske Sady im Prager Norden kann der Pragtourist einen ersten überblick erhalten. Auffällig von hier aus ist die Teynkirche oder etwas weiter nordwestlich die Karlsbrücke (Mitte).
Eine der Touristenattraktionen ist der Altstädter Ring mit den umliegenden Bauten. Da wäre zum einen das Rathaus mit der Astronomischen Uhr, die St. Niklaskirche, die Teynkirche, Goltz-Kinsky-Palast (links) und das Jan-Hus-Denkmal (rechts), um hier nur einige zu nennen.
Vom Altstädter Ring ist es in südlicher Richtung nicht weit bis zum bunten Treiben auf dem Wenzelplatz mit dem Nationalmuseum an dessen Ende.
Auf der Karlsbrücke (Karluv Most) läuft der Tourist an der Statue des Heiligen Johannes Nepomuk vorbei. Wer die Namensplakette am Sockel der Statue berührt, dem soll es Glück bringen und eine Rückkehr nach Prag versichern. Von der Brücke erhält der Betrachter ein schönes Panorama auf die Prager Innenstadt und auf die Prager Burg (Hradschin), welches als weiteres Highlight zu nennen ist. Sehenswert ist die Ehrenwache und natürlich die Burghöfe samt St. Veitsdom.

Die Strecke von Melnik bis nach Prag beträgt ca. 61 km.
Es gibt auf der normalen Route kaum Steigungen. Mit starken Steigungen muss auf Alternativstrecken abseits des Moldauradweges gerechnet werden.
Bis Prag ist die Ausschilderung gut. In Prag sind die Schilder nicht mehr vorhanden oder nicht zu finden.
Die Radwege sind meistens befestigt und gut, aber teilweise auch im katastrophalen Zustand (schlammig, Schotterpflaster, große Steine), so dass der Reisende nur sehr langsam und unbequem vorwärts kommt.

 

Fazit: Der Elberadweg ist ein landschaftlich schöner, gut ausgebauter und gut beschilderter Radweg ohne Steigungen, der noch attraktiver wird, je weiter es Richtung tschechische Grenze geht. Erst das Elbsandsteingebirge, welches vor Meissen beginnt, gibt den landschaftlichen "Kick".
In der Tschechei wird der positive Eindruck allerdings eingetrübt, welches auch für den Moldauradweg zählt. Größtenteils gibt es keine eigenen Radwege und der Radler fährt über Schotter, durch Schlamm oder über größere Steine. Auch mittelschwere bis schwere Steigungen sind zu bewältigen. Die Ausschilderung ist hingegen als gut bis befriedigend zu bezeichnen.

Der potentielle Radler des Elbe-Moldauradweges sollte beachten, dass in den Sommermonaten der Wind oft aus Westen oder Südwesten weht. Der in Richtung tschechische Grenze oder Prag Fahrende hat also oft Rückenwind.
Weiterhin ist frühzeitig die Rückfahrt von Prag zu organisieren. Wer mit den Zug fahren möchte, sollte die wenigen Fahrrad-Stellplätze in den Zügen berücksichtigen und sehr früh buchen (mindestens zwei Monate vorher).
Ein Mangel an übernachtungsmöglichkeiten konnten wir nicht feststellen und sind in jedem Ort zu haben. In Dresden kann es bei den günstigen Unterkünften schwierig werden. In der Tschechei gibt es auch genug Unterkünfte, deren Gastleute ein wenig deutsch sprechen. Notfalls wird in ein Hotel ausgewichen.
 

Hat der Leser noch Fragen oder Anmerkungen? Zu erreichen bin ich unter der Mailadresse webmeister@lieders.de .